Der Motor ist beim Slotracing der heilige Gral, jeder weiß etwas darüber, manche sogar mehr als andere und man redet immer sehr respektvoll über dieses heilige Stück. Wir haben zunächst auch hier eine Umfrage gestartet, um zu erfahren, was denn da draussen eigentlich so gefahren wird. Dabei kam heraus, dass wie vermutet, alle möglichen Varianten und Drehzahlen genutzt werden. In einer weiteren Umfrage wollten wir wissen, was denn unsere SSM für Motoren nutzen sollte. Hier wurde kurioserweise der Carrera-Motor als Wunschergebnis auserkohren.
Unsere Vermutung zuvor war, dass man Bison1, Slotdevil 5018 oder 5020 ganz vorne in der Umfrage finden würde. Dem war nicht so. Also haben wir dieses Ergebnis so hingenommen und uns auf die Suche gemacht, wer uns hier Information liefern könnte. Unsere Rennleitung ist dann auch selber aktiv geworden und hat diverse Motoren, welche in unserer Serie ausgebaut wurden und durch Slotdevil 5020 Motoren getauscht worden waren, mit einem Motorprüfstand Marke Eigenbau getestet. Wichtig war uns, dass man die reinen Werte des Motors fangen konnte und nicht die über die Achsen, Lager, Felgen und Reifen. Um es einfach zu machen, wir haben die Motoren an den Motor-Wellen direkt gemessen. Lediglich ein Ritzel diente als Messbereich. Der Irrglaube in Bezug auf Carrera-Motoren ist jedem bekannt. In den oben bereits erwähnten Gesprächen wird dann meistens abwertend in Richtung des Serienmotors folgende Behauptung aufgestellt:“Den Serienmotor musst du ausbauen, die Dinger haben Streuung ohne Ende. Da muss was ordentliches rein!“
Dieser Irrglaube wurde aus dem Maßstab 1:32 abgeleitet, wo dies absolut auch zutrifft. Dort haben die Serienmotoren eine beeindruckende Range in Sachen Streuung. Wir reden da von bis zu 30 Prozent. Dies ist in Härtefällen so, dass die richtig schnellen Motoren plus 15% Motorleistung generieren, während die schlechtesten Voltfresser minus 15% aufzeigen. Bringe ich diese Kombination auf die Strecke, wird es auf der einen Seite einen extrem glücklichen Fahrer geben, auf der anderen Seite einen mit tiefer Enttäuschung. Diese Basis wurde dann irgendwann einfach übernommen und somit hatte der 1:24 Motor den gleichen Ruf wie sein kleiner Bruder.
Doch wie sieht die Realität aus?
Wir haben insgesamt 20 Motoren aus dem Hause Carrera getestet. Zumindest in unserem Test ist verblüffendes geschehen, ein Ergebnis, welches von Torsten Fall bereits schon einmal produziert wurde, konnte durch uns in großen Teilen bestätigt werden. Unser Fazit ist folgendes:
Alle getesteten Motoren der Baureihen Slotdevil 5018,5020,Bison1,Carrera und Baugleiche hatten Streuungen. Dies war zu erwarten. Denn wir reden hier von Massenware, die nicht nur in unsere geliebten Autos verbaut wird. Hersteller ist meist Igarashi, der dann alle weiteren Händler beliefert. Die geringste Streuung aller getesteten Motoren kam im Testfeld aus dem Hause Carrera. Die Abweichungen lagen bei plus 5% bis minus 5%, während bei Slotdevil eine Streuung von plus 9% und minus 7% von der Nennleistung angefallen war. Alle anderen Motoren hatten teils noch grössere Streuungen. Dies kann Zufall gewesen sein, da wir nur eine Testreihe von 20 Motoren zr Hand hatten. Da Torsten diese Ergebnisse aber bereits auch schon einmal erarbeitet hatte, liegt nahe, dass dies in der Breite so sein könnte.
Nun hört man, dass Axel Umpfenbach den Slotdevil leider nicht mehr auflegen wird und mit seiner wohlverdienten Rente dieses Projekt auch auslaufen lassen wird. Somit müsste man dann auf den Bison 1 ausweichen, den man am Markt über H&T beziehen kann. Dieser Markt ist sehr schwierig, sodass es manchmal keine Motoren auf Lager gibt. Warum also jetzt mit diesen Ergebnissen lang hadern und die Chance nicht nutzen, etwas logisches zu tun? Wir lassen den Serienmotor im Fahrwerk. Und zwar auch aus Kostengründen. Es sind ca. 13 Euro, die dann für Lager, Achsen und Ritzel aufgewendet werden können. Somit sind wir zu dieser Entscheidung gekommen. Auch hier wieder die regionale Komponente, dass jeder Club,IG oder Privatbahnen ihre Motoren so fahren dürfen, wie gewohnt.
Doch zum großen Finale würde die SSM die Serienmotoren ausgeben, die als Poolmotoren zuvor getestet wurden und die geringste Streuung im Pool nun genutzt wird.Damit sorgen wir zum Finaltag-Rennen für ausgewogene Starterfeder in Bezug auf die Motorenleistung. Gerade in den Anfängerklassen sieht man immer wieder, wie Fahrzeuge mit eingelaufenen Motoren dominieren. Diese Motoren bringen dann meistens noch die 15% Mehrleistung mit auf die Strecke und schon sieht ein normaler Fahrer aus,wie unser siebenfacher Weltmeister auf Zeitenjagd.
Wir möchten, dass auf keinen Fall ein Fahrzeug gewinnt, dass aufgrund seiner Leistungsvorteile die fahrerische Komponente in den Schatten stelt.
Motorwahl
Während die Clubs in den regionalen Meisterschaften frei wählen können, was für Motoren eingesetzt werden, wird es zum Finaltag einen Motorenpool vom Veranstalter geben, aus dem die Fahrer ziehen können.
Wir testen die Motoren zum Finale
Alle eingesetzten Motoren werden durch uns getestet und in einer niedrigen Streuung zugelassen. Diese Motoren erhalten die Renn-Freigabe
Wir möchten echte Gewinner
In unserer Serie möchten wir, dass die besten Fahrer siegreich sind, nicht der schnellste Motor.
Kostengünstig
Kein Wettrüsten, keine taktischen Spielchen. Wir übernehmen die Motorenprüfung und sorgen für kostengünstige Rennteilnahmen.
Hilfe beim Einbau
Zum Finaltag erhalten alle Fahrer die Möglichkeit, auch mit Mithilfe unserer Rennleitung, die Motoren zu verbauen.