Um unseren Teilnehmern und auch den Slotracern da Draussen einen Überblick zu verschaffen, wie sich das Zusammenspiel eines Motorritzels, des Achszahnrads, der Felgen und den Reifen zusammen setzt, bedarf es etwas Erklärung.

Zunächst sollte man sich die Frage stellen, warum man diese Parameter beeinflussen möchte und was dies letztendlich bringen soll. In der Supreme Masters ist es so, dass wir alle Fahrer in ein System bringen möchten, dass keinen bevorteilt und auch keinen benachteiligt. Wir könnten das Thema jetzt sehr mathematisch angehen und euch mit auf den Weg geben, dass die Kombination einer bestimmten Übersetzung mit einer bestimmten Felgengrösse in Verbindung mit dem Reifendurchmesser bei einer vollen Umdrehung des Motors der genaue Weg bestimmt wird, den das Slotcar zurück gelegt hat. Aber STOP – das ist ist zu langweilig. Wir gehen dies etwas anders an und versuchen es etwas schöner zu gestalten.

Große Übersetzung-Kurz

Mit den Achszahnrad und dem Motorritzel kann man das Ansprechverhalten des Fahrzeugs beeinflussen.

Wir sprechen von einer großen Übersetzung, wenn das Ritzel am Motor wenige Zähne besitzt, während das Zahnrad auf der Achse viele Zähne bietet und groß aussieht. Das Slotcar wird sehr gut auf der Bremse stehen und schnell aus den Kurven heraus beschleunigen können.Die Strecke, die zurück gelegt wird bei einer vollen Motorumdrehung ist jedoch kleiner. Das bedeutet, das Fahrzeug wird auf langen Geraden dafür nicht mehr so gut aussehen.  Man redet bei der großen Übersetzung auch von einer kurzen Übersetzung. 

Kleine Übersetzung-Lang

Mit den Achszahnrad und dem Motorritzel kann man das Ansprechverhalten des Fahrzeugs beeinflussen.

Ist das Motorritzel grösser und hat mehr Zähne und das Achszahnrad kleiner mit weniger Zähnen, dann sprechen wir von einer kleinen Übersetzung. Aus dem Stand heraus wird das Fahrzeug ein schlechteres Ansprechverhalten aufweisen, als in der obigen Variante.Es ist schlichtweg langsamer in der Beschleunigung. Dafür ist die Endgeschwindigkeit auf langen Geraden um ein vielfaches besser.Das Fahrzeug benötigt auch einen längeren Weg, um zum stehen zu kommen. Das Fahrverhalten ist auch viel harmonischer als in der anderen Variante, im Motorsport nennt man es gutmütig.

Streckenlayout

Was hat das Layout einer Strecke damt zu tun?

Wer auf einer Strecke mit kurzen Geraden und engen Kurven fährt, sollte also die kurze Übersetzung wählen. Wer hingegen auf einer Strecke mit langen Geraden sich öffnenden und schließenden langen Kurven fährt, der sollte die lange Übersetzung wählen. Es gibt ein paar wenige, anspruchsvolle Strecken, die beide Varianten zu bieten haben, hier sollte man verschiedene Optionen testen, sofern man freie Übersetzungen wählen darf.

Warum geben wir im Finale nur zwei Übersetzung vor?

Während in den regionalen Meisterschaften praktisch alle Übersetzungen möglich sind, bzw. der Veranstalter vor Ort diese vorgibt, geben wir zum Finalrennen zwei Varianten vor.

10/50 und 12/48 sind die beiden Varianten im Finale. Welche die bessere Lösung ist, wird dann auch Streckenabhängig sein. Auch kommt es auf den Fahrer an. Nicht immer ist die bessere Übersetzung auch für jeden Fahrer geeignet. Dies sollte jeder für sich selber entscheiden und eventuell sogar testen. Auch Beobachtungen bei der Konkurrenz sind oftmals ein geeignetes Mittel, um zu erkennen, was die bessere Wahl sein könnte.

Felgen und Reifen

Auch hier geben wir zum Finale eine Einheitsgrösse vor.

Um den Antriebsstrang in unserer Meisterschaft unter Beobachtung zu halten und den Fahrern weniger Möglichkeiten zu lassen, Vorteile generieren zu können, setzen wir auf eine Einheitsfelge mit PU-Reifen. Hier lassen wir zumindest so viel Spielraum, dass diese Reifen so geschliffen werden dürfen, dass keine definierte Bodenfreiheit vorgegeben wird. Die Reifen tragen auch erheblich dazu bei, das Gesamtbild des Fahrzeugs in Bezug auf Maximalleistung zu steigern. Hier ist es ratsam, die Reifen zunächst rau zu schleifen, bis eine Einheitsfläche zu sehen ist und nichts mehr glänzt. Dann mit P1000 fein schleifen und final kann man bis P5000 nass schlefen und mit Polierfilzen das Ganze bis zur Spitze treiben. In Bezug auf die Reifen werden wir im Premieren-Jahr keine Einschränkungen vorgeben.

Einlaufen der Motoren

Bei uns im Finale verboten und durch die Pool-Motoren nicht möglich

Viele Fahrer lassen die Motoren ihrer Fahrzeuge einlaufen. Ob dies in destiliertem Wasser geschieht, oder trocken ist dabei nicht wirklich relevant. Lässt man den Motor ohne weitere Komponenten etwa eine Stunde bei 6 Volt laufen, verbaut ihn dann im Fahrzeug, um ihn mit den Komponenten eine weitere Stunde laufen zu lassen, steigert dies die Leistung erheblich. Werden dann die Ritzel und Zahnräder geschmiert und die Motorwelle geölt, anschließend eine weitere Stunde mit 6 Volt laufen gelassen, steht einem Sieg gegen andere Fahrer ohne dieses Prozedere nichts mehr im Weg. Dies haben wir erst wieder kürzlich bei einer Anfängermeisterschaft gesehen und aus diesem Grund ist dies zum Finale nicht möglich.